Die jetzige Arfelder Kirche stammt in ihren Grundfesten aus dem 13. Jh. und ist somit in der Übergangszeit von der spätromanischen zur gotischen Stilepoche anzusiedeln. Es ist sehr wahrscheinlich, dass am ehemaligen Dekanatssitz Arfeld bereits seit dem 9. Jh. ein oder mehrere Vorgängerbauten standen.
Arfeld erlebte im 17. und 18. Jh. zwei schwere Dorfbrände, die auch an der Kirche nicht spurlos vorüber gingen. Der erste Brand von 30. Juli 1616 ließ den Kirchturm samt Glocken niederbrennen. Der zweite Brand am 1. Mai 1733 brachte noch größeren Schaden: 52 Gebäude brannten nieder, am Kirchengebäude wurde wiederum der Turm nebst Glocken ein Raub der Flammen, dazu brannte noch das Kirchendach ab.
Erst 1752 konnte eine gründliche Instandsetzung in Angriff genommen werden. Aus dieser Renovierungsphase stammen auch die Emporen der Arfelder Kirche. Wenn auch viele Umbauten den Charakter der Arfelder Kirche verändert haben, so ist doch ihre romanische Grundform unübersehbar. Der Haupteingang und die Fenster weisen die charakteristischen Rundbögen auf. Die Kirche ist dreischiffig und dreijochig, der Chor war ursprünglich einjochig mit flachbogigem Schluss. Das kuppelartige Kreuzgewölbe liegt auf mächtigen Pfeilern mit halbrunden Vorlagen.
Der Innenraum der Kirche wurde zuletzte 1959 einer großen Renovierung unterzogen. Hierbei wurden die Bögen und Halbsäulen mit wohl nicht authentischen ocker-roten Quadern bemalt. Bei dieser Renovierung und den Freilegungsarbeiten in den Gewölben wurden aber auch die ursprünglich romanischen Bemalungen und Gewölbescheitelpunkte wiederentdeckt.
Eine gründliche Außenrenovierung der Kirche fand 1991 statt, hierbei wurde auch das Naturschieferdach saniert. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde ebenfalls der Wetterhahn – eine Stiftung vom Arfelder „Knobelverein“ – auf dem Kirchturm angebracht (Autor: Ulf Lückel, gekürzt).