Die Neustädter Marienkirche ist eines der unübersehbaren Wahrzeichen der Stadtkulisse von Bielefeld. Mit einer stattlichen Länge von 52 Metern ist die Marienkirche die älteste und größte erhaltene Kirche dieser Stadt, eine spätromanisch-frühgotische Hallenkirche.
Das Weihedatum der Kirche ist unbekannt. Die beiden Türme wurden erst Anfang des 16. Jahrhunderts fertiggestellt. Von den ursprünglichen gotischen Turmhelmen gibt es keine Zeichnungen. Nach einem Sturm wurden diese durch barocke Hauben ersetzt. Am 30. September 1944 fielen diese einem Bombenangriff zum Opfer. In den Jahren 1965/66 wurden die überspitzen gotischen Turmhelme mit der Höhe von 78 Metern hergestellt, die jetzt das Stadtbild prägen.
Im Jahr 1400 vollendete ein anonymer Maler, der „Berswordt-Meister“ genannt wird, den Bielefelder Marienaltar. Der Künstler schuf einen umfassenden Bildzyklus, der Himmel und Erde, Gott und Mensch, Christus und Maria deutet. Mit seiner künstlerischen Qualität und seiner tiefen Geistigkeit ist dieses Kunstwerk von europäischem Rang ein einzigartiges Zeugnis der kulturellen Tradition der Grafschaft Ravensberg und der Stadt Bielefeld.