Die Stiepeler Dorfkirche – 1008-2008.
Ein 1000 Jahre altes Kulturdenkmal an der Ruhr
„Die Perle von Stiepel – Eine der schönsten Dorfkirchen steht mitten im Ruhrgebiet“ – so zu lesen in ‚Dokumente‘ – Magazin für Denkmalkultur in Deutschland – der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Und der Landeskonservator in Münster urteilt: „Mit ihren reichen Malerein, die vom 12. bis 16. Jh. entstanden sind, ist die Stiepeler Dorfkirche in Westfalen einzigartig. Vor allem die fast 800 Jahre alten Malereien aus der Frühzeit der Kirche geben ihr eine Bedeutung, die weit über die Grenzen Deutschands hinausreicht.“
Der Weg zur Kirche führt das spätromanische Eingangstor, über den historischen Friedhof, vorbei an alten Grabplatten. Durch eine Glastür betreten Besucher den Innenraum der Kirche und sind beeindruckt von der Schönheit dieser spätgotischen Hallenkirche mit ihren reichen Ausmalungen.
Die Anfänge der Dorfkirche gehen auf eine um das Jahr 1008 errichtete kleine der „Gräfin“ Imma zugeschriebene Saalkirche zurück. Um 1150 wurde die Saalkirche von einer romanischen Basilika überbaut. Von dieser sind bis heute noch das Mittelschiff und das Querschiff erhalten. Im 15. Jh. erfolgte die Erweiterung der Dorfkirche zur heutigen Hallenkirche mit dem Anbau der beiden Seitenschiffe und dem Ausbau des Altarraums.
Mit den reichen und kunsthistorisch bedeutenden Wand- und Deckenmalereien aus dem 12. bis 16. Jh. ist die Dorfkirche bis heute in Bochum und in der Region ein einzigartiges und einmaliges Kulturdenkmal an der Ruhr. Die Malereien wurden 1698 übertüncht, 1952 erstmals freigelegt und in den folgenden Jahren mehrfach restauriert, zuletzt im Jahr 2002.
Die Malereien vermitteln einen einzigartigen Eindruck typisch romanischer Raumausmalung. In ihrer Vielfalt und Vollständigkeit ist eine solche Raumausmalung im Westfälischen sonst nicht zu finden.
Für Westfalen typisch, doch andernorts nicht so vollständig erhalten, sind in den Deckengewölben die vielfältigen zusammenhängenden Dekorationsmalereien mit Ornamentbändern, Marmorierungen, gemalten Teppichen, Lebensbäumen, Tierdarstellungen und Jünglingen mit Amphoren (Darstellung der vier Paradiesströme) zu sehen.
Im Jahre 2002 erfolgte im Zuge der Gesamtrestaurierung eine Neugestaltung des Innenraums der Kirche. Um den Raum flexibler nutzen zu können, wurden die vorhandenen Kirchenbänke und das Chorgestühl im Altarraum durch Stühle ersetzt. Den Altar mit der alten Altarplatte, das Altarkreuz, das Kanzelpult, den Taufkerzenleuchter, die Beleuchtung, den Orgelprospekt, den Glastürrahmen und die Tafeln im Vorraum gestaltete der Essener Künstler Michael Stratmann. Die in den Jahren 1998-2004 erfolgte Restaurierung der Dorfkirche wurde abgeschlossen mit der Restaurierung des spätromanischen Eingangstores, des historischen Friedhofs mit den Grabsteinen, Grabplatten und der Umfassungsmauer.