Es ist nicht bekannt, wann diese Kirche dem Apostel Jakobus geweiht wurde. Früheste Hinweise auf dsa Patrozinium stammen aus der Mitte des 15. Jh., der Blütezeit des Jakobus-Pilgerweges nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens. Die Frankfurter Straße, die als Hauptverbindung durch Breckerfeld führt, erinnert noch heute an das Teilstück, das die Pilger über Frankfurt oder Köln nach Santiago führte.
Die evangelische Jakobus-Kirche ist die „einzige gotische Basilika in Westfalen“ – nach einheitlichem Plan und weitgehend in einem Zuge errichtet. Sie entstand im Zeitraum von 1390 bis 1430. Die Vorgängerkirche – eine romantische Hallenkirche des südwestf. Typs aus der 1. Hälfte des 13. Jh. – diente weiter für den Gottesdienst, während die gotischen Umfassungsmauern um sie herum hochgezogen wurden. Die größere Kirche sollte der wachsenden Bedeutung der Industrie- und Handelsstadt und der Ausweitung des Pilgerwesens gerecht werden.
Die Konzeption der Jakoubus-Kirche als Pilger- und Wallfahrtsziel gewinnt durch neueste Bauforschungen an Konturen, die den basilikalen Westteil als die Gemeindekirche, das Querhaus, also die „eigentliche Pilgerkirche“ und den großen Chorraum für eine Klerikergemeinschaft zur Betreuung der Pilger annimmt. Blickfang im Innenraum bilder der Schnitzaltar, ein Meisterwerk seiner Zeit. Holzuntersuchungen belegen, dass das Eichenholz für den Altar 1501 bis 1503 im Hellwegraum geschlagen wurde, so dass eine Entstehungszeit um 1510 wahrscheinlich ist. Neueste kunsthistorische Untersuchungen bekräftigen die Annahme, das der Entstehungsort Lübeck und der Künstler der so genannte „Meister der Rosenkranzaltäre“ ist.