Die „Wehrkirche Würgendorf“ ist das über 700 Jahre alte Wahrzeichen Würgendorfs. Sie steht inmitten des alten Ortskerns.
Der Bau der „Wehrkirche Würgendorf“ datiert nach Schätzungen auf den Beginn des 13. Jahrhunderts. Damit zählt sie zu den ältesten Kirchen Südwestfalens. Es handelt sich dabei um einen einjochigen, spätromanischen Saalbau, der bis heute im Kern erhalten ist. 1441 wurden die nach Osten gerichtete Chorablage sowie der achteckige Turm an das aus dem Hochmittelalter stammende Mittelschiff angebaut. Im Jahr 1749 wurde dann das barocke Dachwerk über dem Saal errichtet und die Empore eingebaut. In dieser Zeit erhielt die Kirche auch eine barocke Ausmalung, die heute teilweise freigelegt und bei der Restaurierung in den letzten Jahren ergänzt und erweitert wurde.
Als Wehrkirche bezeichnet man Kirchen, die mit Vorrichtungen zur Abwehr von Feinden, wie z.B. Schießscharten oder Zinnen versehen sind. Bei jüngeren archäologischen und baugeschichtlichen Untersuchungen wurde dagegen festgestellt, dass zahlreiche Wehrkirchen keine echte wehrtechnische Befestigung oder Funktion hatten. So handelt es sich bei „Schießscharten“ wie sie auch die Wehrkirche in Würgendorf besitzt, fast immer lediglich um Schlitzfenster.
Die Kirche wurde bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts genutzt. Aus Platzmangel wurde dann eine neue Kirche gebaut und die alte Wehrkirche blieb ungenutzt. Fast vier Jahrzehnte war sie einem langsamen, aber stetigen Verfall ausgeliefert, bevor sie nach umfangsreichen Renovierungsarbeiten durch den Heimatverein Würgendorf wieder aus ihrem „Dornröschenschlaf“ geweckt wurde.
Seit Mitte 2007 steht die Kirche nun wieder für Taufen, Hochzeiten oder kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Das Innere der Kirche bietet Platz für ca. 100 Personen auf gepolsterten Holzbänken und ist mit moderner Technik ausgerüstet (Quelle: Heimatverein Würgendorf)