Der alte Baukern der Eisberger Kirche zeigt romanische Stilelemente und wird etwa um 1200 entstanden sein. Es war damals ein einschiffiger Bau mit Westturm mitten vor dem Kirchenschiff. Bei der Außenansicht fallen besonders die kräftigen Strebepfeiler und der Aufgang zur Empore an der Nordseite auf. Nach oben war das Kirchenschiff durch ein spitzbogiges Holztonnengewölbe abgeschlossen.
Die zweiteiligen Fenster sind mit rundbogigem Maßwerk abgeschlossen. Vor 1500 müssen einige Bau und Ausbesserungsarbeiten an der Kirche durchgeführt worden sein. Eine Urkunde bestätigt: „l498 Mai 6. (am sundage Jubilate). Heinrich Bischof von Minden gibt zum Bau und zur Besserung der Kirche Eysberghe ein Stück und Platz verwachsenen und verwüsteten Landes, in sich habend und haltend bei 10 Morgen Landes alle belegen zu Eysseberghe vor dem Regensbrocke, das die Olderleute (Kirchenvorstand) dieser Kirche verpachten und die davon einkommende Rente alle Jahre einziehen und zu Bau und Besserung der Kirche verwenden möge Dafür sollen die Olderleute alle Jahre zwei Memorien halten, besonders für die Bargischen Herren (die Adligen von Hausberge) und den Bischof des Stiftes Minden“ Die Urschrift befindet sich auf stärkstem Pergament. Das Siegel des Bischofs hängt wohlerhalten an dem Schriftstück, das sich noch heute im landeskirchlichen Archiv in Bielefeld befindet.
Nach der Aufgabe von drei oder vier Gotteshäusern reichte der Platz in der Kirche trotz der Bevölkerungsverluste während des Dreißigjährigen Krieges nicht mehr aus. Eine Erweiterung wurde notwendig. Man entschied sich für die wohl einfachste Lösung und setzte neben das alte Kirchenschiff nach Süden hin ein zweites Kirchenschiff. Die spitzbogigen Tonnengewölbe werden in der Mitte von fünf steinernen Pfeilern getragen. Außerdem wurde nach Süden hin ein zweiter Eingang geschaffen. Die Tatsache, dass der Turm nicht vor der Mitte der Kirchenschiffe steht, wird durch diese Erweiterung erklärt.
Eine Inschrift über dem damals neuen Südausgang erinnert an den Ausbau der Kirche: „ANNO 1662 BEI ZEITEN HERN HENRICH FISCHEVBT IST DIESE KIRCHE ERWEITERT MIT EINEM NEVEN PREDIGSTVL ÖRGEL VND ALTAR GEZIRET. DIE TAVFE RENOVIRET VNT WAS ZVR KIRCHEN GEHÖRET HAT DIESE GE¬MEINE RVIVILICH VOLNFVRET“. Nachdem die Arbeiten am Baukörper 1662 abgeschlossen werden konnten, zog sich der Innenausbau noch über einige Jahre hin. Die mit Schnitzereien verzierte Emporenbrüstung stammt aus dem Jahre 1592, gehörte 1662 also schon zur bereits vorhandenen Bausubstanz. Sie musste lediglich renoviert werden. Altar, Taufstein und wahrscheinlich auch die Kanzel stammen aus dem ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. Sie wurden in der erweiterten Kirche wieder aufgestellt bzw. eingebaut, mussten jedoch auch renoviert werden.
Die vorerst letzte Renovierung in den Jahren 1978 und 1979 zog sich länger als erwartet hin. Bei der Ausbesserung des Außenputzes der Kirche traten erhebliche Schäden am Bruchsteinmauerwerk des Turmes zutage; einzelne Steine ließen sich fast mit der Hand herauslösen. Der 17 Meter hohe Turm neigte sich schon seit einigen Jahrzehnten 60-70 cm nach Westen, schien aber noch standfest zu sein. Nach der Entdeckung der Schäden durften die Glocken wegen der Einsturzgefahr nicht mehr geläutet werden. Eine Spezialfirma verpreßte den Turm und legte einen weiteren Fundamentring.
Als weitere Renovierungsmaßnahme wurde auch die Kirchhofsmauer ausgebessert und neu verfugt. Um die Kirche aufzuhellen, wurde die dunkle Verglasung der Kirche ersetzt, die beiden bildverglasten Fenster rechts und links des Altars blieben jedoch weitestgehend erhalten.
1100 Jahre nach der Stiftung hat die Gemeinde Eisbergen heute eine Kirche, deren Charakter einer Dorfkirche auch in rund 800jähriger Baugeschichte erhalten geblieben ist und bewusst bewahrt wurde. Und das macht wohl ihre besondere Schönheit und ihren Reiz aus.