Mitten im Herdecker Ortsteil Kirchende, durch eine Häuserzeile abgeschirmt gegen den Durchgangsverkehr, steht die Ender Dorfkirche. Wer den Kirchplatz betritt, der kann gleich erkennen: Dies ist ein besonderer Ort. Die alten Grabsteine, jahrzehntelang an der Kirchenmauer aufbewahrt, sind wieder zwischen die Eichen gestellt und machen deutlich, daß bis vor 150 Jahren die Ender ihre letzte Ruhestätte an ihrer Kirche gefunden haben.
Über den erneuerten Hauptportalen ist unter den Weihe-Inschriften aus der Bibel die Jahreszahl 1759 eingemeißelt. In diesem Jahr wurde die Kirche in ihrer heutigen Form eingeweiht. Vom Vorgängerbau ist nur der Turm erhalten. Das Kirchenschiff, das nur so breit gewesen war wie der Turm, war baufällig und zu klein geworden und wurde deshalb im Jahr 1756 abgerissen.
Wer das Kirchenschiff auf dem üblichen Weg durch den Turmraum betritt, der hat gleich die beeindruckende Altarwand vor Augen. Deren Krönung ist der älteste Teil, die Orgel. Ihr Prospekt wurde im Jahr 1663 für die Johannes-Kirche in Hagen geschnitzt. Zum 150-jährigen Bestehen der jetzigen Kirche, also im Jahr 1909, schuf der Industriemaler Fritz Gärtner das Altarbild: den auferstandenen Christus zwischen der Dorfkirche und dem Haus Mallinckrodt,dem damaligen Wohnsitz des Malers. Die dazu gehörenden Fenster mit Darstellungen der Geburt und der Kreuzigung Jesu wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Sie wurden ersetzt durch Fenster, die das Leben Jesu und Gleichnisse darstellen.