Nach der Grundsteinlegung im Sommer 1910 wurde die Hagedorner Kirche am 30. Mai 1911 eingeweiht. Erbaut wurde sie vom Architekten und ehemaligen Mönch Joseph Campani als Dorfkirche im Neoromanischen Rundbogenstil. Sie gehört mit ihren klaren, auf einfachen Rechteckgrundrissen basierenden Teilräumen und dem weitgehenden Verzicht auf architektonisch gliedernden Formenapparat zu den charaktervollsten Exemplaren der Kirchenbauten vor dem Ersten Weltkrieg, die konsequent das „Wiesbadener Programm“ umgesetzt haben.
Charakteristisch für den sehr kompakten (Länge: 18 m, Breite: 19 m) und trotzdem ca. 600 Plätze umfassenden, aus Bruchsteinen errichteten Bau ist der Chorturm im Osten. Das rundbogige Tonnengewölbe im Mittelschiff sowie die Flachdecken in den Seitenschiffen und dem Chorraum sind mit Weichholzarchitektur, Spalierlattung und Kalkmörtel ausgeführt. Altar, Kanzel und Taufstein – alle im neoromanischen Rundbogenstil gefertigt – sind ebenso wie die farbige Bleiverglasung, die Emporenbrüstungen, Bänke und der farbige Fliesenboden im Originalzustand bis heute erhalten geblieben.
Kanzel, Altar und Taufstein befinden sich im Chorraum unter dem Glockenturm. Einen Hauptakzent bildet das stark farbige Rosettenfenster über dem Altar mit der Halbfigur des segnenden Christus, umgeben von acht Medaillos mit Kreuzornamenten.