Die Grundsteinlegung der evangelischen Gnadenkirche in Münster fand am 2. Oktober 1960 statt. 220 Gemeindeglieder nahmen am 4. Juli 1961 in Gescher teil am feierlichen Guß der drei Glocken. Am 2. September wurden sie im festlichen Zug mit Posaunenmusik eingeholt. Die Inschriften lauten: Die Gnade des Herrn sei mit euch! (große Glocke), Die Freude am Herrn ist eure Stärke! (mittlere Glocke), Der Friede Gottes bewahre eure Herzen! (kleine Glocke). Die Glocken sind gestimmt auf das Te Deum laudamus – Motiv.
Am Erntedankfest, dem 1. Oktober 1961, ist die Gnadenkirche am Düesbergweg in Münster durch Präses Dr. Thimme eingeweiht worden. Sie ist das Gotteshaus der evangelischen Christen zwischen Hammer und Weseler Straße, zwischen Vennheideweg und Umgehungsstraße.
Die Augen des Besuchers nehmen beim Eintreten in die Kirche sogleich die große Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit in der Altarrückwand wahr. Hubertus Brouwer aus Ochtrup mauerte dieses von ihm entworfene und in gebrannter Keramik ausgeführte Bild. Von ihm stammt auch der Entwurf der bunten Betonglasfenster, die bei einfallendem Sonnenlicht ein prächtiges Farbenspiel erzeugen.
Altar, Kanzel und Taufstein sind aus dem gleichen Material: Basalt-Lava aus der Eifel. Der Altar allein hat ein Gewicht von 5000 Kilogramm und besteht aus nur zwei ineinander gesetzten massiven Blöcken. Tono Bothorn aus Rheine hat das Altarkreuz, die großen Standleuchter und die emaillierten Kupfergriffe für das Portal gefertigt.
In ihrer Schlichtheit und klaren Formensprache lädt die Gnadenkirche zur persönlichen Einkehr ein. Sie ist ein ruhiger Pol inmitten der Verkehrsadern in Münsters Süden und ein gern genutzter Raum der Stille für die vielen Besucherinnen und Besucher des in direkter Nachbarschaft liegenden Clemenshospitals.
