Die Nikolaikirche mit dem Krönchen auf der Spitze des Kirchturms ist das weit hin sichtbare und bekannteste Symbol der Stadt Siegen.
Die Geschichte dieser Kirche reicht bis ins Mittelalter zurück. Die Kirche prägt die Silhouette der Stadt auf dem Siegberg und liegt auf halber Höhe zwischen dem zum Tal gelegenen Bergvorsprung und dem Berggipfel mit dem Oberen Schloß direkt oberhalb des Markt- und Rathausplatzes. Der Markt und die Nikolaikirche sind Teile der mittelalterlichen Neustadt, die um 1224 entstanden ist.
Architektonisch stellt die Nikolaikirche eine Besonderheit dar, da es sich bei ihr um das einzige romanische Hallenhexagon nördlich der Alpen handelt. An die sechseckige Halle ist ein rechteckiger Chor und eine halbrunde Apsis angeschlossen. In der Forschung wird mittlerweile davon ausgegangen, dass die gesamte Anlage zusammen errichtet wurde und im ersten Viertel des 14. Jh. abschließend ihre Form erhielt.
Der Name Nikolai-Kirche leitet sich von dem Schutzpatron der Kirche, dem Heiligen Nikolaus ab. Er wurde als Patron der Bürger und Kaufleute verehrt und passt gut in die Nähe von Markt und Rathaus. 1658 machte Fürst Johann Moritz zu Nassau-Siegen das goldene Krönchen der Stadt als Geschenk, um seine Macht zu beweisen und übergab eine wertvolle Inkaschale, die für Taufen verwendet werden sollte und heute noch verwendet wird.
Im Laufe Ihrer Geschichte wurde die Kirche mehrfach umgebaut, im zweiten Weltkrieg wurde sie dann durch den Bombenangriff vom 16. Dezember 1944 fast vollständig zerstört. Allein das Krönchen überstand den Angriff auf der Spitze des Kirchturms. In den 1970ern erhielt sie ihre heutige Gestalt in den Farben Weiß und Ochsenblutrot. In den 1990er Jahren musste das Original-Krönchen letztlich aus konservatorischen Gründen doch abgenommen werden, daher befindet sich heute auf der Spitze der Kirche eine Kopie, das Original hängt im Eingangsbereich im Turm der Kirche.