Soest, St. Maria zur Wiese – Wiesenkirche

Wiesenkirche Soest (Copyright: Dirk Nothoff)

Von den sieben prächtigen Kirchen aus dem Mittelalter, die man noch heute innerhalb der Stadtmauern der alten Hansestadt Soest finden kann, ist eine die schöne Wiesenkirche. Darauf weist z.B. Theodor Heuss hin: „Die Wiesenkirche ist eine gotische Hallenkirche von überwältigender innerer Logik der Maße: weit, hell und klar; die Dienste steigen an den schlanken Säulen ohne Kapitell zu den Rippen, alte und gute Glasmalerei gibt die farbige Tönung zu dem weichen Grün des Steins“.

Das Besondere der Kirche liegt wohl in der Harmonie der wunderbaren gotischen Architektur, dem „grünen Sandstein“, aus dem die Kirche erbaut wurde, den mittelalterlichen Glasfenstern und den noch vorhandenen Kult- und Kunstwerken. Trotz der unterschiedlichen Bauphasen und Baumeister bildet sie ein harmonisches Ganzes. Bis zu 200 Besucher kommen täglich in die Kirche, doch für die Gemeinde wie für die Bewohner der Stadt ist sie in erster Linie ein Haus, in dem seit Jahrhunderten schon Gottesdienst gehalten wird, Trauungen und Taufen stattfinden und der Verstorbenen gedacht wird. Trotz all der Schönheit und der vielen Sehenswürdigkeiten ist sie ein Ort der Besinnung und des Gebets.

Die Grundsteinlegung zum Bau der gotischen Hallenkirche St. Maria zur Wiese erfolgte im Jahre 1313 durch den Baumeister Johannes Schendeler.
1376 wurde der Chor der Wiesenkirche geweiht. Im Jahre 1530 war nach Jahrhunderten des Stillstandes mit der Vollendung des Westwerkes ein vorläufiger Abschluß des jüngsten mittelalterlichen Kirchenbaues in Soest erreicht. Erst 300 Jahre später wurden dank der Förderung des preußischen Königshauses die beiden 81 m hohen Türme gebaut. Am 15.10.1882 feierte die Gemeinde das Fest der Bauvollendung.

In den vergangenen 100 Jahren hat die Wiesenkirche durch einen starken Verwitterungsprozeß des „Soester Grünsandsteins“ einen ständigen Restaurierungsbedarf erzeugt. Durch die Opferbereitschaft der Gemeinde und Freunde dieses Bauwerkes sowie, mit staatlicher und kirchlicher Unterstützung konnten die dringend notwendigen Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Schwer beschädigt wurde die Wiesenkirche im 2. Weltkrieg (1939-1945). Eine im Mittelschiff explodierende Bombe brachte 3 Gewölbe zum Einsturz; 1 Pfeiler wurde stark zerstört. Vernichtet wurden die Kanzel und der Barockaltar. Die Wiedereinweihung nach den Kriegszerstörungen erfolgte am 15.10.1950 durch den Bundespräsidenten Dr. Theodor Heuß.

Nach der Renovierung des gesamten Innenraumes (1971-74) und des Außenmauerwerks (1978) beschloß das Presbyterium der Ev. Wiese-Georgs- Kirchengemeinde 1986 die vom Steinzerfall bedrohten Turmschäfte zu retten und sie in Form und Bauzier auf den Erstzustand des 19. Jahrhunderts zu restaurieren.

Seit 1987 widmet sich eine eigene Dombauhütte (www.bauhuette-wiesenkirche.de), deren Arbeit durch ihre besondere Qualität und Inspirationskraft europaweit Kreise zieht, diesem generationenübergreifenden Werk. Ein mit einflussreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens besetztes Kuratorium, der „Westfälischen Dombauverein St. Maria zur Wiese e.V.“ und die Ev. Wiese-Georgs-Kirchengemeinde unterstützen diese Arbeit nach Kräften. Sie brauchen dabei die Hilfe aller, denen die Erhaltung dieser wertvollen Kirche am Herzen liegt.

Adresse der Kirche:

Wiesenstraße 26
59494 Soest

Ansprechpartner:

Ev. Wiese-Georgs-Kirchengemeinde Soest, Pfr. Kai Hegemann, Burkhard Schmücker (Gemeindekoordinator), Tel. 01 60/4 4 3 03 67, eMail: b.schmuecker@freenet.de, Eckhard Reichardt (Kirchenführungen), Tel. 0 29 21/87 44 oder 01 51/21 23 68 87, eMail: eckhard.reichhardt@t-online.de, Elke Bastert (Gemeindebüro), Tel.: 0 29 21/1 32 51, Fax: 0 29 21/1 32 11, eMail: wiese-pfarramt@t-online.de. Wiesenstraße 26, 59494 Soest, Öffnungszeiten Gemeindebüro: Di. u. Mi. 9:00-12:00 Uhr, Do. 16:30-19:30 Uhr

Angebote:

Die Stille und die Weite des Raumes, Hilfen zu seiner spirituellen Erschließung, eine Ansprechperson, Bibel, Gesangbuch, Kerzenständer

Fahrradrouten in der Nähe:
  1. Bahnradroute Hellweg-Weser (unmittelbar zur Kirche)
Materialien:

Hilfen zur spirituellen Erschließung des Kirchenraumes, Einladungen zu Gottesdiensten und Konzerten, Bildbände und Kirchenführer zur Kunstgeschichte der Wiesenkirche und ihrer Kunstschätze, Informationen zur Dombauhütte und Dombauverein, Postkarten u.a.

Öffnungszeiten:

ganzjährig, montags bis samstags 11.00 bis 16.00 Uhr, sonntags nach den Gottesdiensten (Bitte beachten: Es handelt sich hier um Kernöffnungszeiten. Gerade im Sommerhalbjahr ist die Kirche, so oft es geht, auch länger geöffnet. Auf Grund von Gottesdiensten sowie deren Vorbereitung kann es andererseits auch zu kurzfristigen Veränderungen der Öffnungszeiten kommen.)

Das Westfälische Abendmahl (Copyright: Dirk Nothoff)