Ursprünglich, d.h. bis zur Renovierung im Jahre 1893 war die Bockhorster Dorfkirche eine romantische einschiffige Kirche mit einer flachen Holzdecke. Am westlichen Ende ist der Turm vorgebaut, doch mit der Kirche verbunden. Wie der Turm ist sie mit Schiefer gedeckt. Im Jahre 1892 forderte das Konsistorium die Kirchengemeinde auf, die Kirche grundlegende zu renovieren. Da die 293 Sitzplätze nicht mehr ausreichten, die Gemeinde am Sonntag aufzunehmen, sollten noch etwa 100 Plätze hinzukommen. So wurde die Kirche um ein Querschiff mit Emporen erweitert, und ein neues Gestühl aus Eichenholz einschließlich Orgelempore wurde eingebaut. Die alte Holzdecke wurde durch eine neue Kastendecke ersetzt.
Im Inneren fällt der Blick auf den Taufstein, die Kanzel und schließlich den Altar. Er bleibt am Kreuz haften. Ein solides Holzkreuz mit dem Corpus Christi. Das Bockhorster Kreuz hat einigen Ruhm erlangt, nachdem es bei Renovierungsmaßnahmen Ende des 19. Jh. auf dem Dachboden wiederentdeckt wurde. Bis dahin hatte das Kreuz schon seine Geschichte und sie sollte weitergehen. Dieses Kreuz ist im Original 3,50 m hoch und 1,50 m breit. Es wird in der Literatur als bedeutendes Kunstwerk beschrieben, Fachleute datieren es auf die Zeit um 1180. Es handelt sich um das am vollständigsten erhaltene Triumphkreuz aus der Karolingerzeit nördlich der Alpen und wurde dem Landesmuseum Münster per Schenkung übereignet. Von dort aus wurde es auf der Weltausstellung in Montreal gezeigt. Der dargestellte Christus ist halb lebend, halb tot auf dem Kreuz erhöht. Er trägt keine Dornenkrone, sondern bereits die Krone des Himmels als Trimumphzeichen Eine verkleinerte Nachbildung des Kreuzes schmückt heute den Altar, der im jahre 1978/79 erneut renovierten Kirche.