Was haben eigentlich die Friedenskirche in Stralsund, die Pankratiuskirche in Gießen, die Auferstehungskirche in Pforzheim und die Kreuzkirche in Wehrendorf gemeinsam? Eine ganze Menge, denn allesamt entwarf und baute sie Otto Bartning als Notkirchen. Ihre „Erstaufstellung“ erlebte die heutige Kreuzkirche Wehrendorf 1950 in Bad Oeynhausen.
Für die Wehrendorfer ist die Kirche sehr wertvoll. Sie ist zweckgebunden und einfach, aber dennoch ihrer Funktion angemessen. So war auch das Konzept für die Notkirchen, die bereits während des Krieges geplant wurden und dann nach Kriegsende vom Baumeister Otto Bartning realisiert wurden.
Da kurz nach dem Krieg die Kirche Bad Oeynhausens abgebrannt ist, wird auch hier eine Notkirche gebaut und vom westfälische Alt-Präses D. Koch, der vor dem Kriege in Bad Oeynhausen Pfarrer gewesen war, am 3. September 1950 eingeweiht. Die Grundsteinlegung war erst Anfang März desselben Jahres erfolgt. Als die neue Kirche in der Badestadt entsteht, wird die Notkirche noch einmal ihrem Namen gerecht, sie hilft dort wo Not herrscht. Wehrendorf braucht eine Kirche, und die kommt 1969. Die Kreuzkirche wird somit die letzte Notkirche, die in einer Gemeinde aufgebaut wird.
Diese Kirche hat sehr viele Vorteile. Sie bietet einen großen, hellen Altarraum, in dem bei Konzerten bis zu 200 Musiker Platz finden. Auch für die Musiker und Chöre auf der Empore ist viel Platz und der Innenraum bietet Bänke für ungefähr 200 Personen. Nach hinten können noch Stühle dazugestellt werden und mit der Empore zusammen gibt es dann 450 Sitzplätze in dem Gebäude.
Bei der Neuerrichtung in Wehrendorf hat die Kirche neues Inventar bekommen. Altar und der Taufstein mit dem eigenwillig gestalteten Bronzedeckel der Taufschale wurden von dem Bad Oeynhauser Künstler Theodor Henke gefertigt. Derselbe Künstler steuerte auch einige Jahre später das ebenso ungewöhnliche, große Holzkreuz mit den geschnitzten Gesichtern bei, das seitdem an der Altarwand hängt und den Raum deutlich mitprägt.