Nachdem 1803 die Freizügigkeit der Religionsausübung möglich wurde, kamen Arbeiter aus protestantischen Gebieten um 1870 in das Scherfeder Gebiet. Sie kamen mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Hagen-Warburg und fühlten sich in der streng katholischen Gegend unbehaust. Die benachbarte Warburger Gemeinde, die zunächst Scherfede mit betreute, war 8 km entfernt.
1879 wurde das Kirchhaus gebaut, das für ca. 300 Evangelische nach Gründung einer eigenen Gemeinde zur Heimat wurde. Das Kirchhaus war ursprünglich ein Backsteinbau, der eine private Schule, einen Bet (oder Kirchsaal) die Pfarrer- und Lehrerswohnung beherbergte.
Nur Dank der Solidarität des Gustav-Adolf-Werkes und einiger reicher, protestantischer Gemeinden war die Kirchengemeinde Scherfede-Westheim, die bis nach Marsberg reichte, überlebensfähig. Die Form des „Gemeindezentrums“ unter einem Dach, typisch für kleine Diasporagemeinden, geriet lange in Vergessenheit, bis sie in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder auftauchte.
Zur Ausstattung des Kirchhauses gehören Bilder aus der Nazarener Schule, die interessante Abwandlungen des Bildes „Die Bergpredigt“ von Schnorr von Carolsfeld zeigen. Sie sind auf Putz gemalt. 1903 war die Kommune genötigt eine evangelische Volksschule (einklassig) zu errichten. Dies Gebäude dient heute als Wohn- und Gemeindehaus. 1999 wurden beide Gebäude, Kirchhaus und Schule unter Denkmalsschutz gestellt. Im Sommer 2012 ist eine Vereinigung mit der Kirchengemeinde Warburg geplant. Der Sitz einer Pfarrstelle bleibt in Rimbeck.