Die Ursprünge der Kirche liegen in der Zeit Karl des Großen (768 – 814 n. Chr.). Man vermutet, dass die Mönche des Klosters Werden (heute Essen- Werden) hier missioniert haben. Die Kirche steht wohl auf einem Platz, der vor der Christianisierung ein heidnisches Heiligtum trug. Hier fließen drei Bäche zusammen, Elbsche, Opfersiepen und Schmalenbecke.
Bis um 1000 handelt es sich wohl um eine Holzkapelle. Dann wurde eine kleine Steinkirche gebaut. Die Kirche wird erstmals 1246 urkundlich erwähnt. 1264 wurde die Kirche einer großen gotischen Erneuerung unterzogen. 1543 am Rogate-Sonntag, zwei Wochen vor Pfingsten, wurde von Pfarrer Schluck die Reformation durchgeführt. Die Tradition, dass die Kirche dem Heiligen Liborius geweiht war, ging in der evangelischen Zeit langsam verloren. 1792 finden sich die letzten Eintragungen auf den Namen St. Liboriuskirche.
1891 wurde die Kirche einer grund-legenden Erneuerung und Vergrößerung unterzogen. Das Schiff wurde verkleinert. Die beiden nur angedeuteten Querschiffe, die dem Gundriss eine Kreuzform geben,wurden geschaffen. Der frühe Chor, der in Form eines Achtecks gebaut war, wurde durch den heutigen quadratischen ersetzt. Viele Verzierungen des Altars und der Kanzel wurden beseitigt. Die Orgel, die früher vorn im Chor oberhalb des Altarsstand, kam an ihren heutigen Standort auf die Turmseite und wurde vergrößert. Aus statischen Gründen wurde der zweite kleine Turm gebaut.
1936 wurde die wunderschöne Cassettendecke eingesetzt, 1938 das Fenster oberhalb des Altars zugebaut. Die Kirche bekam einen reichverzierten Anstrich, z. B. standen in den Holzcassetten der Emporengeländer die Seligpreisungen aus dem Matthäusevangelium.
Alles in allem ist die Evangelische Dorfkirche in Wengern ein einmaliges Kulturdenkmal, dessen Erhalt unserer Gemeinde am Herzen liegt.